Der Weidensperling (Passer hispaniolensis) ist eine kleine Sperlingsart, die zur Familie der Sperlinge (Passeridae) gehört. Er ist eng mit dem Haussperling verwandt und findet sich überwiegend in den wärmeren Regionen Europas, Afrikas und Asiens. Sein bevorzugter Lebensraum sind offene Landschaften wie Kulturlandschaften, Oasen und landwirtschaftlich genutzte Gebiete, wo er oft in der Nähe von Wasser anzutreffen ist.
Optisch zeichnet sich der Weidensperling durch ein auffallendes Gefieder aus. Die Männchen haben eine charakteristische kastanienbraune Kopfoberseite und einen auffallend schwarzen Latz sowie schwarze Flecken auf der Brust. Der Rücken ist in einer warmen, braungrauen Färbung gemustert. Weibchen und Jungvögel hingegen sind etwas unscheinbarer, mit gedeckteren Farbnuancen, die eher ins Grau-braune übergehen, was ihnen in Weiden und Gebüsch eine gute Tarnung bietet.
Das Sozialverhalten des Weidensperlings ist sehr ausgeprägt. Die Vögel sind oft in kleinen Schwärmen anzutreffen und bilden während der Brutzeit dichte Kolonien. Das Zusammenleben in Kolonien bietet Schutz vor Raubvögeln und erleichtert die gemeinsame Nahrungssuche. Ihr Nest bauen sie meist geschickt in Bäumen oder Schilf, wobei sie kleine Zweige und Gräser kunstvoll verweben.
Die Ernährung des Weidensperlings ist vielseitig. Hauptsächlich findet man auf seinem Speiseplan Samen, Getreidekörner und Insekten. Besonders während der Brutzeit kommt den Insekten eine bedeutende Rolle zu, da sie eine wichtige Eiweißquelle für die heranwachsenden Küken darstellen. Die Nahrungssuche erfolgt oft in Gruppen, die gemeinsam Felder oder Wiesen absuchen.
Brutverhalten und Fortpflanzung des Weidensperlings sind ebenfalls bemerkenswert. Diese Art hat eine hohe Fortpflanzungsrate, mit mehreren Gelegen pro Jahr, wobei jedes Gelege etwa 4 bis 7 Eier umfasst. Die Inkubationszeit beträgt etwa 11 bis 14 Tage, und die Jungen verlassen das Nest, wenn sie etwa 14 Tage alt sind. Beide Elternteile sind an der Brutpflege beteiligt und füttern die Küken mit einem Mix aus Samen und Insekten.
Schließlich ist der Weidensperling ein hervorragendes Beispiel für die Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche Lebensräume. Trotz seiner Vorliebe für wärmere Klimazonen hat er große Teile der alten Welt besiedelt und sich selbst in menschengeprägten Landschaften erfolgreich etabliert. Dies macht ihn zu einem oft gesehenen, jedoch nicht minder faszinierenden Vertreter der heimischen Vogelfauna.