Das Teichhuhn, wissenschaftlich Gallinula chloropus genannt, ist ein häufig anzutreffender Wasservogel aus der Familie der Rallen. Diese Vogelart ist in Europa, Asien, Afrika und auf den Inseln im Pazifik weit verbreitet. Besonders charakteristisch für das Teichhuhn ist sein auffälliges, farbenfrohes Erscheinungsbild: Ein dunkles, schiefergraues Gefieder kontrastiert stark mit dem leuchtend roten Stirnschild und dem gelben Schnabel. Zudem zieren weiße Seitenstreifen und eine weiße Unterseite die Flanken des Vogels.
In Bezug auf den Lebensraum bevorzugen Teichhühner stehende oder langsam fließende Gewässer mit reichlich Ufervegetation. Sie sind sowohl in städtischen als auch in ländlichen Gebieten anzutreffen. Der dichte Bewuchs bietet Schutz vor Fressfeinden und ist gleichzeitig ein idealer Ort zum Nisten. Teichhühner sind omnivor und vielseitig in ihrer Ernährung. Sie fressen Wasserpflanzen, Samen, Insekten, Schnecken und kleine Fische. Diese Anpassungsfähigkeit ermöglicht es ihnen, sich in unterschiedlichen Umgebungen erfolgreich zu behaupten.
Die Fortpflanzung des Teichhuhns beginnt etwa im April, wenn die Paare ihre Nester in dichter Vegetation in der Nähe von Wasser bauen. Das Nest wird aus Pflanzenmaterial gefertigt und sorgt für ausreichend Tarnung. Ein Gelege besteht in der Regel aus fünf bis zehn Eiern, die von beiden Elternteilen abwechselnd ausgebrütet werden. Nach etwa 19 bis 22 Tagen schlüpfen die Küken und sind Nestflüchter, das heißt, sie können das Nest schon frühzeitig verlassen und sind von Anfang an sehr mobil.
Teichhühner sind bekannt für ihr soziales Verhalten. Sie leben in Familiengruppen und kommunizieren häufig über eine Vielzahl von Lauten. Ihr lautstarkes Rufen ist besonders in der Brutzeit zu hören und dient der Revierverteidigung und Partneranwerbung. Trotz ihres sozialen Wesens können sie territorial und aggressiv gegenüber Artgenossen sein, wenn es um die Verteidigung von Brutrevieren geht.
Ökologisch betrachtet spielen Teichhühner eine wichtige Rolle in ihrem Ökosystem. Als Teil der Nahrungskette dienen sie sowohl als Beutetiere für Greifvögel und Säugetiere als auch als Kontrolleure der Insekten- und Pflanzenpopulationen. Ihre Präsenz kann außerdem ein Indikator für den Gesundheitszustand eines Gewässers sein, da sie saubere, reich bewachsene Lebensräume bevorzugen.
Insgesamt ist das Teichhuhn ein bemerkenswerter und vielseitiger Vogel, dessen Anpassungsfähigkeit zur weiten Verbreitung und zum erfolgreichen Überleben in einer sich ständig verändernden Umwelt beigetragen hat. Ihre einfache Erkennbarkeit und interessanten Verhaltensweisen machen sie zu einem beliebten Beobachtungsobjekt für Vogelenthusiasten und Naturfreunde.