Das Rothuhn (Alectoris rufa) ist ein mittelgroßer Hühnervogel, der zur Familie der Fasanenartigen gehört. Es ist vor allem in Süd- und Westeuropa verbreitet, wobei sein Hauptverbreitungsgebiet die Iberische Halbinsel und Frankreich umfasst. Gelegentlich kommen Rothühner auch in den südlichen Teilen Englands vor, wo sie eingeführt wurden.
Das charakteristische Gefieder des Rothuhns ist in warmen, erdigen Tönen gehalten. Der Vogel trägt ein feines Muster aus rötlichen und grauen Schattierungen, mit weißen und schwarzen Streifen an den Flanken und einem klaren, markanten Brustband. Der Kopf ist vergleichsweise schlicht, mit einem hellen Gesicht und einem auffälligen roten Schnabel, der ihm seinen Namen verleiht. Der rundliche Körper und die kurzen, kräftigen Beine sind für ein Leben am Boden angepasst.
Rothühner sind Bodenbewohner, die sich in offenen Landschaften wie Feldern, Heideflächen und lichten Wäldern am wohlsten fühlen. Ihre Nahrung besteht hauptsächlich aus Samen, Getreide und kleinen Insekten. Diese Vögel sind oft in Gruppen unterwegs, die sich aus Paaren oder Familienverbänden zusammensetzen. Die harmonischen Rufe der Rothühner sorgen dabei für die Verständigung innerhalb der Gruppe und dienen zur Revierabgrenzung.
Zur Fortpflanzungszeit, die meist im Frühjahr beginnt, baut das Rothuhn sein Nest am Boden, gut versteckt zwischen dichtem Gestrüpp oder hohem Gras. Das Weibchen legt in der Regel zwischen 10 und 16 Eier, die es über einen Zeitraum von etwa drei Wochen brütet. Die Jungvögel sind Nestflüchter, was bedeutet, dass sie kurz nach dem Schlüpfen das Nest verlassen und schnell selbstständig Nahrung suchen.
Obwohl das Rothuhn in vielen seiner Lebensräume noch weit verbreitet ist, hat der Bestand in einigen Regionen abgenommen. Dies ist vor allem auf den Verlust von Lebensräumen und intensive landwirtschaftliche Praktiken zurückzuführen. Schutzmaßnahmen, die auf die Erhaltung und Wiederherstellung geeigneter Habitate abzielen, sind daher essenziell, um die Population dieser faszinierenden Art zu sichern.
In der kulturellen Tradition ist das Rothuhn auch als Jagdvogel bekannt. Seine Anpassungsfähigkeit und sein unverwechselbares Aussehen machen es zu einem beliebten Motiv in der Kunst und Literatur. Die intensive Wildbewirtschaftung hat jedoch in einigen Gebieten zu einem Ungleichgewicht geführt, das die natürliche Population bedrohen kann.
Zusammenfassend ist das Rothuhn ein faszinierender Vertreter der Hühnervögel Europas. Seine soziale Struktur, die Anpassung an das Leben am Boden und seine charakteristische Erscheinung machen es zu einem spannenden Studienobjekt für Ornithologen und Naturfreunde gleichermaßen.