Die Ringeltaube ( Columba palumbus ) gehört zur Familie der Tauben und ist die größte und am weitesten verbreitete Taubenart Europas. Sie ist leicht an ihrem grauen Gefieder und den charakteristischen weißen Halsflecken zu erkennen, die wie ein „Ring“ wirken, was ihr den Namen gab. Die Flügel tragen weiße Bänder, die im Flug gut sichtbar sind.
Lebensraum und Verbreitung:
Ringeltauben bewohnen eine Vielzahl an Lebensräumen. Sie sind sowohl in städtischen Gebieten als auch in ländlichen Regionen zu finden. Diese Vögel bevorzugen jedoch Wälder, Parks und Gärten mit reichlich Bäumen, die ihnen sichere Nistplätze bieten. Ihre Verbreitung reicht von Europa über Teile Asiens bis nach Nordafrika, wobei sie sich in den letzten Jahrzehnten zunehmend in städtische Gebiete ausgebreitet haben.
Ernährung:
Die Nahrung der Ringeltaube besteht hauptsächlich aus pflanzlichen Materialien wie Samen, Beeren und grünen Pflanzenteilen. Insbesondere im Herbst und Winter sind Eicheln und andere Nussarten wichtige Nahrungsquellen. In städtischen Gebieten fressen sie auch gerne Brotkrumen und andere von Menschen bereitgestellte Lebensmittelreste.
Fortpflanzung:
Ringeltauben sind monogam und bilden meist lebenslange Paare. Die Brutzeit beginnt im Frühling und kann bis in den Spätsommer dauern. Sie bauen einfache Nester aus Zweigen, die oft hoch in Bäumen errichtet werden. Das Gelege besteht in der Regel aus zwei weißen Eiern, die abwechselnd von beiden Eltern bebrütet werden. Nach etwa 17 Tagen schlüpfen die Jungvögel, die von den Eltern mit Kropfmilch gefüttert werden.
Verhalten:
Ringeltauben sind bekannt für ihren charakteristischen, tiefen „Ghurr-ghuh-ghuh“ Ruf, der oft in Wäldern zu hören ist. Trotz ihrer Größe sind sie geschickte Flieger und können schnelle, agile Bewegungen im Flug ausführen. Während der Balzzeit zeigen Männchen imposante Flugmanöver, um Weibchen zu beeindrucken.
Gefährdung und Schutz:
Die Ringeltaube ist derzeit nicht gefährdet und hat sich an verschiedene Lebensräume gut angepasst. In einigen Gegenden kann sie aufgrund ihrer großen Anzahl jedoch als Schädling angesehen werden, insbesondere wenn sie sich in landwirtschaftlichen Flächen von Saatgut ernährt. Schutzmaßnahmen liegen in der Erhaltung ihrer Lebensräume und einer kontrollierten Bewirtschaftung des Nahrungsangebots.
Insgesamt ist die Ringeltaube ein faszinierender Bestandteil der europäischen Vogelwelt und ein gutes Beispiel dafür, wie sich Arten an veränderte Umweltbedingungen anpassen können.