Der Kiebitz (Vanellus vanellus) gehört zur Familie der Regenpfeifer und ist in vielen Teilen Europas und Asiens verbreitet. Er ist ein markanter Vogel, der vor allem durch seine auffällige Färbung und seine akrobatischen Flugmanöver besticht. Mit einer Körperlänge von etwa 28 bis 31 Zentimetern und einer Flügelspannweite von bis zu 87 Zentimetern ist der Kiebitz leicht zu erkennen. Sein schwarz-weißer Kontrast, die grünlich glänzende Oberseite und die charakteristische Federhaube auf dem Kopf machen ihn unverwechselbar.
Kiebitze bewohnen bevorzugt feuchte Graslandschaften, Moore und Küstengebiete, wo sie offene Flächen für die Nahrungssuche vorfinden. Sie ernähren sich hauptsächlich von Insekten, Würmern und anderen kleinen wirbellosen Tieren. Bei der Nahrungssuche stochern sie häufig im Boden, um ihre Beute zu ergreifen. Ihre Fortpflanzungszeit beginnt im Frühjahr. Kiebitze bauen ihre Nester meist auf dem Boden in flachen Mulden und legen dabei 3 bis 4 Eier, die von beiden Elternteilen ausgebrütet werden.
In den letzten Jahrzehnten ist der Bestand des Kiebitzes in vielen Regionen stark zurückgegangen. Gründe hierfür sind vor allem der Verlust von natürlichen Lebensräumen durch Landwirtschaft und Urbanisierung sowie die Intensivierung der Landwirtschaft, die den Lebensraum unattraktiver für die Brut macht. Der Klimawandel hat ebenfalls Auswirkungen auf die Feuchtgebiete, was sich negativ auf die Lebensbedingungen des Kiebitzes auswirkt.
Der Kiebitz ist bemerkenswert für seine akrobatischen Flugvorführungen, vor allem während der Balzzeit. Diese spektakulären Luftmanöver dienen dazu, potenzielle Partner anzulocken und rivalisierende Männchen abzuschrecken. Dabei zeigen sie gewagte Sturzflüge und abrupte Wendungen, die mit lauten Rufen untermalt werden. Ihr Ruf ist ein charakteristisches, trillerndes „ki-witt“, von dem auch ihr Name abgeleitet ist.
Aufgrund der Bedrohungen, denen der Kiebitz ausgesetzt ist, sind Schutzmaßnahmen erforderlich, um ihren Lebensraum zu erhalten und ihre Population zu stabilisieren. Dazu gehören die Schaffung und der Erhalt von Schutzgebieten sowie die Förderung extensiver Landnutzungspraktiken, die den Naturraum für den Kiebitz und andere bedrohte Arten bewahren. Die Zusammenarbeit zwischen Naturschutzorganisationen, Landwirten und Politikern ist entscheidend, um die Zukunft des Kiebitzes zu sichern.