Die Kappenammer, wissenschaftlich bekannt als Emberiza melanocephala, ist ein bemerkenswerter Singvogel aus der Familie der Ammern. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich hauptsächlich über Südosteuropa und Teile des Nahen Ostens, mit nennenswerter Population in Ländern wie Griechenland, der Türkei und Iran. In den Sommermonaten besiedelt diese Ammer gerne offene Landschaften, wie Buschlandschaften und Felshänge, während sie im Winter in wärmere Gegenden zieht.
Ein auffälliges Merkmal der Kappenammer ist ihr geschlechtsspezifisches Gefieder. Die Männchen sind besonders prächtig mit ihrem leuchtend gelben Körpergefieder, kontrastiert durch eine tiefschwarze Kappe, die ihnen auch den Namen verleiht. Weibchen und Jungvögel sind dagegen weniger auffällig, meist mit einer bräunlichen Oberseite und gelblicher Unterseite, was ihnen eine bessere Tarnung in ihrer Umgebung ermöglicht.
In ihrem Verhalten zeigen Kappenammern eine Vorliebe für offene und halboffene Landschaften. Sie ernähren sich hauptsächlich von Samen, die sie oftmals direkt am Boden auflesen. Während der Brutzeit, die in der Regel von Mai bis Juli stattfindet, ergänzen Insekten das Nahrungsangebot, um den erhöhten Nährstoffbedarf zu decken. Das Nest wird meist gut versteckt im dichten Gebüsch angelegt, um es vor Fressfeinden zu schützen. Ein Gelege umfasst typischerweise drei bis fünf Eier, die von beiden Elternteilen abwechselnd bebrütet werden.
Der Gesang der Kappenammer trägt ebenfalls zu ihrer Faszination bei. Männliche Exemplare nutzen ihren melodischen Gesang zur Verteidigung ihres Territoriums und zur Anlockung von Weibchen. Typisch ist ein lebhafter, zwitschernder Gesang, der in der offenen Feldlandschaft weit zu hören ist.
Trotz ihrer weiten Verbreitung gelten Kappenammern in verschiedenen Teilen ihres Areals als bedroht, vor allem durch Lebensraumverlust und intensive landwirtschaftliche Nutzung. Schutzmaßnahmen wie die Erhaltung von Hecken und Büschen sowie die Förderung extensiver Landwirtschaft könnten dazu beitragen, ihre Bestände langfristig zu sichern.
Insgesamt ist die Kappenammer ein faszinierendes Beispiel für die Vielfalt der Vogelwelt, deren Beobachtung nicht nur ornithologisch Interessierten Freude bereitet, sondern auch ein wertvoller Hinweis auf den Zustand unserer Umwelt sein kann.